Der Islam (arabisch إسلام islām, „Unterwerfung unter oder Hingabe an Gott“); الإسلام al-islām, „der Islam“ ist mit ca. 1,3 Milliarden Anhängern nach dem Christentum (ca. 2,1 Milliarden Anhänger) die zweitgrößte Religion der Welt. Seine Anhänger bezeichnen sich im deutschsprachigen Raum als Muslime oder Moslems.
Der Islam ist eine monotheistische abrahamitische Religion, die sich streng vom Polytheismus und auch von der christlichen Vorstellung von Inkarnation und Dreifaltigkeit abgrenzt. Bestimmendes Element ist die Lehre vom tauhid, der Einheit Gottes.
Das arabische Wort für „Gott“, „Gottheit“ ist ilah إله / ilāh. Die Pluralform ist: Aliha آلهة / āliha /„Gottheiten, Götter“ bekannt aus der Schahada (siehe unten): Lā ilāha illa ʾllāh(u): „Es gibt keinen Gott außer (dem einzigen, allmächtigen) Gott“. Allah / الله / Allāh /„der (einzige) Gott; Gott“. Das Wort Allah gilt in den arabischsprachigen Ländern sowohl den Christen als auch den Muslimen als das Wort für "Gott". In anderen Sprachräumen wird "Allah" teilweise als "Gott der Muslime" betrachtet - eine Ansicht, die von den Muslimen selbst nicht geteilt wird, da für sie Gott jeglicher "Sache" des Universums übergeordnet ist und somit auch von jeglicher religiösen oder sonstigen menschlichen Gruppierung unabhängig bzw. für alle Menschen der Gleiche ist.
Der Islam ist nicht allein eine Religion, sondern zugleich ein in sich geschlossenes rechtlich-politisches Wertesystem; eine Trennung von Religion und Staat ist deshalb nach islamischem Verständnis nicht vorgesehen. Er gründet auf dem Koran, der für die Gläubigen das unverfälschte Wort Gottes ist, „unnachahmbar“, von „übermenschlicher Schönheit“ und als Primärquelle dieser Religion gilt.
Zweite Erkenntnisquelle neben dem Koran sind die Worte und Handlungen (Sunna) des Propheten Mohammed, dem „Siegel der Propheten“.
Mohammed (محمد, „der Vielgelobte“) wurde um 570 nach Chr. als Sohn eines Händlers aus dem Stamme der Quraisch in Mekka im heutigen Saudi-Arabien geboren.
Nach islamischer Überlieferung erschien ihm im Alter von etwa 40 Jahren erstmals der Erzengel Gabriel, der ihm im Verlauf seines weiteren Lebens über Jahre hinweg die Verse der göttlichen Offenbarung, des Korans diktierte. Mohammeds Offenbarungen wurden bereits zu Lebzeiten laufend gesammelt und kontrolliert, und schließlich unter der Regierung Uthman ibn Affans, des dritten der so genannten rechtschaffenen Kalifen, gesammelt und kanonisiert.
Die von Mohammed verkündete Botschaft eines kompromisslosen Monotheismus fand im polytheistischen Mekka jener Zeit wenige Anhänger, und die junge muslimische Gemeinde sah sich unter dem Druck ihrer Gegner gezwungen, Mekka zu verlassen und in das nördlich gelegene Yathrib auszuwandern. Dieses Ereignis ging als Hidschra in die Geschichte ein und wurde durch Beschluss des zweiten Kalifen Umar ibn al-Chattab als erstes Jahr der islamischen Zeitrechnung festgelegt.
In Yathrib begann zugleich die politische und militärische Karriere des Propheten. Bald nach seiner Ankunft in der Oase schloss Mohammed einen Bündnisvertrag mit der dortigen Bewohnerschaft, die sog. "Verfassung von Medina". Des weiteren kam es zur militärischen Konfrontation mit den heidnischen Quraisch.
Die vom Propheten organisierten Karawanenüberfälle führten zur Schlacht von Badr, auf die die Schlacht von Uhud folgte. Als letzter großer Angriff der Quraisch auf Medina galt die sog. Grabenschlacht. Währenddessen kam es zur Auseinandersetzung mit den drei wichtigsten jüdischen Stämmen Yathribs.
Die Banu Qainuqa und die Banu Nadir wurden aus der Oase vertrieben, während die Männer der Banu Quraiza exekutiert, ihr Besitz unter den Muslimen verteilt und ihre Frauen und Kinder in die Sklaverei verkauft wurden. Der Krieg Mohammeds und seiner Anhänger gegen die Quraisch und ihre Verbündeten führte zu einem Friedensvertrag 628 n.Chr. zwei Jahre später erfolgte die Eroberung Mekkas. Als der Prophet 632 n.Chr. starb erstreckte sich der islamische Machtbereich über die gesamte arabische Halbinsel.