Shintō (jap. 神道, im Deutschen meist übersetzt mit „Weg der Götter“) – auch als Shintoismus (auch Shintuismus/Schintuismus) bezeichnet – ist eine fast ausschließlich in Japan praktizierte Religion.
Eine Vielzahl von religiösen Kulten und Glaubensformen, die sich an die einheimischen japanischen Gottheiten (genauer: kami) richten. Kami sind zahlenmäßig unbegrenzt und können die Form von Menschen, Tieren, Gegenständen oder abstrakten Wesen haben. Man spricht daher auch von Shintō als einer polytheistischen, animistischen oder auch theophanischen Religion. Die Gebäude oder Verehrungsstätten des Shintō bezeichnet man als Shintō-Schrein oder kurz „Schrein“. Trotz verschiedener äußerlicher Gemeinsamkeiten der Schreine können die Glaubensformen und Riten des so praktizierten Shintō lokal sehr unterschiedlich sein.
Die Organisation von Schreinen und Institutionen, an deren Spitze der Ise-Schrein, der Schrein der Göttin Amaterasu (mythische Urahnin der japanischen Kaiser, Tennō), steht. Dementsprechend gilt der Tennō auch als Oberhaupt des Shintōs. Während diese Führungsrolle des Tennōs heute nur noch nominelle Bedeutung besitzt, erreichte sie in der Ära des Nationalismus vor dem Zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkt. Dem Tennō wurde damals ein göttlicher Status zugeschrieben. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Staats-Shintō.
Die Wurzeln des Shintōs liegen wohl in lokalen, indigenen religiösen Traditionen, die in vorgeschichtlicher Zeit noch unterschiedlicher gewesen sein dürften, als dies heute noch der Fall ist. Die ältesten Mythen Japans, die als wichtigste Quelle des Shinto gelten, legen nahe, dass sich die religiösen Riten sowohl auf ehrfurcht-gebietende Naturerscheinungen (Berge, Felsen oder Bäume) als auch auf Nahrungsgottheiten bezogen, die für die damals vorwiegend agrarisch geprägte Gesellschaft von Bedeutung waren.
Schon in vor-buddhistischer Zeit wurde in Japan eine Unzahl einheimischer Gottheiten verehrt. Wie die ganze altjapanische Kultur war diese Religion wahrscheinlich mit den schamanistischen Kulten des sibirisch-mongolischen Festlandes verwandt. Auch sind bereits koreanische und chinesische Einflüsse zu vermuten. Dennoch bleiben viele Fragen wegen der mangelnden Quellen offen. Diese Frühformen der einheimischen Religion verfügten aber weder über ein einheitliches Glaubenssystem noch über einen allgemeinen Namen.