Der Ausdruck Mystik kommt von griechisch μυστικός (mystikós), „geheimnisvoll“, dies wiederum steht in Verbindung mit griech. myein, „sich schließen, zusammen gehen“, was zunächst auf die Augen bezogen war. Das Wort mystisch wurde anfangs auf Mysterien und Geheimriten bezogen und später generell im Sinne von dunkel und geheimnisvoll verwendet. In der Spätantike findet der Ausdruck dann auch in philosophischen Kontexten Verwendung, wenn der verborgene Sinn einer Äußerung angesprochen ist, und wird insbesondere von Proklos auf den Bereich des Göttlichen bezogen.
Das Wort bezeichnet heute im allgemeinen Sprachgebrauch Berichte und Aussagen über die Erfahrung einer höchsten Wirklichkeit sowie die Bemühungen um eine solche Erfahrung. Ähnlich wie hin und wieder Mystik selbst bezeichnen davon abgeleitete Worte wie Mystizismus und mystisch in der Umgangssprache auch als unverständlich, rätselhaft oder unsinnig empfundene Redeweisen – ohne dass ein Bezug auf spezifische Traditionen religiöser Mystik mitgemeint wäre.
Das Thema „Mystik“ ist ein Forschungsgegenstand innerhalb der Theologien der Offenbarungsreligionen und der Religionswissenschaften, in Kultur-, Geschichts- und Literaturwissenschaft, in der Philosophie und Psychologie. Ein fachwissenschaftlicher Konsens über eine präzisere Begriffsbestimmung besteht nicht.